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Urbanchaotism im Portraet

Interviews

Dubstep und eine Prise Graffiti.

Es sind schon wieder paar Tage ins Land gestrichen, seit dem wir die reizende Wenke von WenkeWho an den Pranger stellten. Heute richte ich – in meiner persönlichen Lieblingsserie Fuenf um Fuenf – meine Fragen an Chris, dem Gesicht hinter urbanchaotism.com.

Auf seinen Blog bin ich leider erst vor ein paar Tagen gestoßen. Er ist vollgestopft mit einer feinen Auswahl an elektronischer Musik, Urbanshit und besprühten Wänden.

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Hi Chris, sag mal …

1. Wo lebst du zur zeit und warum?

“Hey Leute! Geboren und aufgewachsen bin ich in Dresden. Wohnen tu ich immer noch hier. Der große Plan war einst nach Berlin zu gehen, jedoch bin ich derzeit auf Arbeitssuche und entscheide dann wahrscheinlich kurzfristig wohin es mich zieht oder ob ich in Double-D bleibe. Aber so richtig Zuhause bin ich da, wo meine Leute sind.”

2. Kannst du dich noch an dein erstes Rendezvous mit Dubstep erinnern?

“Allerdings. Eines Tages im Jahre 2008. Wir waren mit den Jungs auf einer Party bei meiner damaligen Freundin. Als Mukkekasten hatten wir dort eine iPod-Docking-Station-Lautsprecher-Dingens. Jedenfalls kam ich dort mein erstes mal mit Dubstep in Kontakt. Bisher kannte ich nur D’n’B aus dem ganzen Spektrum. Ich komme ursprünglich aus der HipHop-/Rapszene, feierte aber derbe die Basslines.

So richtig beschäftigt hab ich mich mit dem Genre erst seit meinem 2-monatigen Auslandspraktikum in London. Ich wohnte damals bei meiner Gastmutter in Norbury und trieb mich nachts gerne in Croydon rum. Die Dubstep-Partys bei denen sind echt legendär. Ich erinnere mich heute noch gerne an so manchen Abriss zurück. Dort begann auch meine große Liebe zu Dubstep.”

3. Brostep, Post-Dub­step, Fick­dichstep. Steckt das Genre in einer Identifikationskrise?

“Haha, das habt ihr doch aus dem Kommentaren vom Invadermag geklaut. Zugegeben, ich weiss nicht einmal was Brostep ist. Mich interessiert das auch überhaupt nicht. Ich unterscheide zwischen Wooble und Filthy. Eine Krise ist es doch erst geworden, als auch die kleinen Kiddies in eurer Facebook-Timeline angefangen haben das Mainstreamzeug zu posten. Ich glaube der eigentliche große Hype um Dubstep fing erst letztes Jahr an und somit ging das Genre den Bach runter. Mittlerweile ist doch jeder 7. Remix von Irgendwas, irgendwas mit Dubstep. Selbst Microsoft versucht uns jetzt in Werbespots, die mit Dubstep hinterlegt werden, damit zu locken, den IE9 zu verwenden. Wenn du eine Weile dabei bist und das Genre etwas verfolgt hast, wirst du von alleine merken, ob es gut ist oder nicht. Entscheide selbst. Gänsehaut ist immer ein gutes Zeichen. Hauptsache es bewegt Dich! Musik muss Erinnerungen schaffen! Das Thema ist mir auch zu komplex. Lass uns es uns noch einmal bei einem Bier versuchen.”

4. Um von Musik zur Farbe zu kommen, wie oft ziehst du mit der Dose los und wie bestimmt Graffiti dein Leben?

“Ich selber male überhaupt nicht und wenn, höchstens die Blattränder voll. Unter meinen Jungs sind viele Maler dabei, mit denen zieh ich öfter zu Events los. Das Interesse an Graffiti ist für mich trotzdem sehr groß. Ich bin der der immer mit Kamera dahinter steht. Für mich ist das Gesamtbild ausschlaggebend. Graffiti gehört jetzt fast 10 Jahre zu meinem Leben, da bekommt man schon einiges Geschehen mit und verfolgt es auch.”

5. Letzte Frage: Dresden oder London?

“Wenn ich könnte, würde ich gerne wieder mal nach London gehen. Ich liebe diese Stadt seit ich 14 bin und das alleine nur wegen der Bilder aus meinem Englischbuch von damals. Dresden ist cool, haut mich aber absolut nicht mehr um. Ich kenne so viele Ecken die so manch anderer Dresdner noch nie gesehen hat und irgendwann wird diese Stadt wirklich langweilig. Jeder kennt jeden. Ich steh aber auf Abwechslung.”

Dann mal ein großes WOOOooomp Wowowo WOOOoomp von mir, und auf das Bier kommen wir gern zurück, wenn es uns mal gen Osten zieht. Dir weiterhin noch viel Erfolg und schoenhaessliche Grüße – Johannes.

Wenn ihr mehr über Chris erfahren wollt abonniert seinen Blog, addiert ihn auf Facebook oder Twitter.

Wer das letzte “Fuenf um Fuenf” verpasst hat, kann es hier nachholen.

Du möchtest dein Gesicht im Interview, oder kennst jemanden der ein hervoragender Kandidat für Fuenf um Fuenf wäre? Prima, schreib eine Mail an wirsind@schoenhaesslich.de und ernte ewige Internetliebe.

Johannes
Ein Beitrag von Johannes

Johannes Eich, Art Director und Publizist. Steht auf Hotdogs und Altbau. Internetsüchtig im fortgeschrittenen Stadium. Wischt sich mit Hipstern den Arsch ab. Ist selbst einer.

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