Was entsteht, wenn man ein Cabriolet mit einem Motorrad kreuzt? Bei der Frage könnte nun ein schlechter Kneipenspruch oder ein verdammt gutes Powersports-Vehikel als Antwort lauten. In unserem Fall war es Letzteres: der Spyder – ein extrem kräftiges dreirädriges Motorrad, welches uns den Fahrtwind um die Ohren und das Grinsen ins Gesicht gezimmerte. Aber first things first.
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Der Duft von Pinienwäldern
Der Koffer war gepackt und der Flug nach Lissabon gebucht. Rein in den Flieger und ab nach Setúbal. Dort durften wir drei Tage lang Freiluftkino auf drei Rädern genießen. Wettervorhersage: mies, aber hey – es gibt kein schlechtes Wetter, und dem Spyder ist eine nasse Fahrbahn und rutschige Kurven ziemlich egal.
Vor dem Hotel Casa Palmela wurde der Zündschlüssel gedreht. Nach einer kurzen Einweisung war uns ziemlich schnell klar: Das Fahrzeug ist extrem intuitiv. Schaltung: halbautomatisch, Handbremse: Fehlanzeige, Kupplung: não, ABS: check, Idiotensicher: check, Fahrspaß: garantiert. Und nach wenigen Minuten der Eingewöhnung ging es bereits los. Durch die Wälder von Setúbal, mit dem Fahrtwind am Körper und dem ersten magischen Moment des Roadtrips. Der intensive Geruch von Pinien bei 100 km/h in der Nase – großartig!
Live is Life
In Porto Covo haben wir die Zeit und das Wetter genutzt um eine kleine Facebook-Live Übertragung zu schalten. Und vielleicht warst du ja sogar Echtzeit mit dabei.
Wir haben die halbe Stunde Sendezeit etwas eingegekürzt und dir eine Version ohne “ähms” und Pausen zusammengeschnitten. Viel Spaß mit dem Video. Falls du trotzdem die Langversion sehen möchtest, hier geht es zu Teil 1 und Teil 2.
Das Spyder-Gefühl
Wir sind komplett neutral an die Sache. Ja wir haben etwas Roller- und Motorrad-Erfahrung, aber zu wenig um große Vergleiche anzustellen oder uns umgewöhnen zu müssen. Für einen Autofahrer ist es perfekt, fast alles sitzt an gewohnter Stelle. Und kaum dreht man den Gashahn wird das Lachen breit. Die Beschleunigung ist einfach mega. In jedem der sechs Gänge bläst es einen nach vorne. Durch die Sitzposition ähnlich wie beim Quad fühlt man sich sicher und stabil. Es mit dem Zweirad zu vergleichen ist fast unmöglich, es mit dem Cabriolet-Feeling gleichzusetzen aber auch. Es ist eben dieses einzigartige Spyder-Gefühl.
Safety first
Wer zwar Lust auf das Motorradfahren aber Angst vor Kurven und weitere Sicherheitsbedenken hat, für den ist der Powersportler wie gemacht. Sogar bremsen in der Kurve ist möglich. Der Spyder hat wie bereits erwähnt ABS und viele weitere elektronische Helfer aus der Automobiltechnik an Bord. Durch die drei Räder liegt er extrem stabil auf der Straße. Und das beste: du benötigst nicht mal einen Motorradführerschein. Mit dem Autolappen – Führerschein Klasse 3 – kannst du die dreirädrige Spinne fahren. Händler gibt es hier in deiner Nähe.
Facts and Figures
Für die Techniker noch ein paar harte Fakten. Der Can-Am Spyder F3s (ja, es gibt noch weitere Modelle, aber diesen sind wir gefahren) kann sich folgende Zahlen auf den Steckbrief schreiben: Ein wassergekühlter Dreizylinder-Viertakt-Reihenmotor pulsiert mit 1.330 ccm Hubraum und 115 PS (86 kW) unter der Haube, bei einem Drehmoment von 130 Nm. Das Sechsganggetriebe kann manuell oder halbautomatisch bestellt werden, das Heckrad wird mit einem Riemenantrieb beschleunigt und alle drei Räder mit einer hydraulisches Dreischeiben-Bremssystem verzögert. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h. Beschleunigt wirst du von 0 – 100 km/h in 4,8 sek bei einem Verbrauch von 6,6 l/100 km – was je nach Fahrstil einer einer Reichweite von ungefähr 406 km entspricht. Preis ab 18.899 Euro.
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“Adeus”. Tschüß – auf hoffentliches Wiedersehen
Kaum ging es zurück in die Heimat, traten schon die ersten Nachwehen in Erscheinung. Da war ein Verlangen, welches auch Tage später nicht nachließ. Und nach der ersten Autofahrt ins Büro war es eindeutig – wir wollten wieder Spyder fahren. Und das um jeden Preis. Wo war das Röhren der 115 PS, der kräftigen Zug der Beschleunigung und das Rauschen des Fahrtwindes? Spyder, wir sehen uns wieder.
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