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Reise nach Singapur – Willkommen in der asiatischen Schweiz

Cityguide Tag

Gerade einmal 50 Jahre ist die Republik Singapur jung. Verglichen mit anderen Ländern ist der Inselstaat noch nicht einmal in der Pubertät, zählt jedoch mit mehr als 11 Millionen ausländischen Touristen im Jahr zu den zehn meist besuchten Städten der Welt – und hat noch weit mehr auf Lager.

Mit Singapore Airlines ging es für uns in die 14.600 Kilometer entfernte asiatische Schweiz, wie der Stadtstaat auch gerne genannt wird. Der Spitzname hat seine Gründe: Singapur ist unglaublich strukturiert, penibelst sauber, sehr teuer, unabhängig und neutral. Aber, mit 30 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit “leicht” wärmer.

Reisetipp Nummer 1

Mit dem Flieger ist man ungefähr 14 Stunden unterwegs, ohne Zwischenstopp. Viel Zeit um das großzügige Entertainment-System der Airline zu nutzen oder um zu shoppen. Und hier kommen wir zum ultimativen Singapur-Tipp. Kauf dir an Bord eine SIM-Karte. Für umgerechnete 7,50 Euro surfst du an den kommenden Tagen mit 100 Gigabyte Volumen. Ja kein Schreibfehler, einhundert Gigabyte Traffic. Das dürfte so das hundert- bis fünfzigfache von deinem lächerlichen Handytarif in Deutschland sein. Und das mit 4G (LTE) Geschwindigkeit.

SIM Karte Singapur

Pan Pacific

Falls sich für dich die Möglichkeit bietet im Pan Pacific Hotel zu wohnen, solltest du diese ergreifen. Aber Obacht, in Singapur steht man auf Höhenmeter. Bubble-Lift (Glas-Aufzüge an der Außenmauer des Hotels) und eine Schwindel erregende Architektur im Innern machen das 5-Sterne-Hotel zu einem optischen Abenteuer.

Die Lobby ist traumhaft. Abgegrenzte Sofa- und Sitzecken, die mit Blütenkelch anmutenden Licht- und Zierelementen versehen sind, laden zum verweilen ein. Wasserspiele am Boden runden das Bild ab. Feng Shui wird hier großgeschrieben. Die Zimmer sind großzügig, ästhetisch eingerichtet und bieten mit großen Panorama-Fenstern eine perfekte Aussicht auf die Stadt und die Formel-1-Strecke.

Lobby Pan Pacific Hotel

Skyline Luge und Skyride

Mittags bietet es sich an mit der Seilbahn durch die Lüfte nach Sentosa Island zu “fahren”. Sentosa ist eine kleine singapurische Insel, die mit dem Skyride von Singapur aus leicht erreicht werden kann.

Nach der nicht ganz schwindelfreien Gondelfahrt wartet die nächste Touristenattraktion. Skyline Luge ist ein Kurs aus Kurven und Schikanen der den Berg hinabführt. Gefahren wird mit einem dreirädrigen Rodelbob. Diese 650 m lange Sommerrodelbahn endet am Siloso Beach. Das Konzept stammt aus Neu Seeland und verbreitet sich international.

Am Fuß der Insel wartet eine gemütliche Bar am Strand, im Tanjong Beach Club gibt es leichte Küche und ein Blick auf den – man mag es kaum glauben – ungenützten Strand. Asiaten sind wasserscheu.

Skyline Luge

Lau Pa Sat Streetfood Market

Hier treffen Moderne und Tradition aufeinander. Am Telok Ayer Market oder auch einfach Lau Pa Sat (alter Markt) genannt, bekommst du unfassbar leckeres, traditionelles Fingerfood. Erstaunlich – damit Abends unter offenem Himmel am Fuße der vielen Wolkenkratzer gegessen werden kann, wird hierzu die Hauptstraße gegen 19 Uhr gesperrt und mit Tischen und Stühlen bestückt.

Kühles Tiger Beer, heiße Satay-Spieße, Garnelen und gedünsteten Mangold mit Knoblauchsoße darfst du dir hier auf keinen Fall entgehen lassen. Müll, Essensreste oder unangenehme Gerüche? Fehlanzeige! Nicht einmal alte Kaugummis auf dem Bordstein. Im Stadtstaat ist alles penibelst sauber.

Lau Pa Sat

Apropos Kaugummi

Du wirst in Singapur keinen plattgetretenen Kaugummi-Rest finden, du wirst überhaupt keine Kaugummis finden, denn dieser ist tabu – mit Ausnahmen. Der Verkauf von Kaugummi war von 1992 bis Mai 2004 verboten. Mittlerweile erhält man den Bubblegum in Apotheken, natürlich “nur” zum medizinischen Gebrauch. Dass man keinen Kaugummi für den privaten Gebrauch einführen darf, ist nur eine Urban Legend – man darf.

Formel 1 Training

Während des Singapore Grand Prix, herrscht andächtige Stimmung in der Metropole. Die Motorengeräusche ballern in regelmäßigen Abständen durch die Stadt – und jeder scheint diese Stimmung nur so aufzusaugen. Eine wunderbare Sicht auf die Strecke hat man Abends aus der Mandarin Oriental Bay @ 5 Bar. Bei Champagner und Fingerfood blickt man in entspannter Lounge-Atmosphäre auf die beeindruckende Skyline und eine der spannendsten Kurven des Tracks.

Formel 1 Training Mandarin Oriental Bay

Amber Lounge

Wenn die Sonne schon längst untergegangen ist und darüber nachdenkt wieder aufzugehen, beginnt die Party in der Amber Lounge. Das temporäre Clubkonzept ist höchst exklusiv. Die Lounge hat nur während der Formel 1 geöffnet, und wandert mit den Rennen um den Erdball. Monaco, Abu Dhabi, Mexico City und während der Nachtrennen – auch in Singapur. Die Idee stammt von Sonia Irvine und wurde 2003 ins Leben gerufen. Fashion Shows, Promis, Rennfahrer und High Society sind hier an der Tagesordnung. Ein verrückter Schmelztiegel aus Musik, Fashion und Energie – gut für die Augen, schlecht für die Leber.

SIM Karte Singapur


Hier endet der erste Teil unseres Reiseberichts. Mit dem Formel-1-Nachtrennen, Gardens by the Bay und der kulturellen Seite von Singapur geht es im Teil 2 weiter.

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Mit Singapore Airlines

Johannes
Ein Beitrag von Johannes

Johannes Eich, Art Director und Publizist. Steht auf Hotdogs und Altbau. Internetsüchtig im fortgeschrittenen Stadium. Wischt sich mit Hipstern den Arsch ab. Ist selbst einer.