Artikelbilder: © [Simon Freund]

Simon Freund – ein Selbstportrait als Kunstprojekt

Design/Art

Der Künstler zeigt sich in seinem Projekt Selbstportrait von einer ganz anderen Seite, er hat 100 Menschen gefunden die mit ihm die Klamotten tauschen. Während die Freiwilligen sich in seinem Standardoutfit zeigen schlüpft er in ihre Rolle und posiert für die Kamera.

1990 in Königstein im Taunus geboren und in Niederreifenberg aufgewachsen kommt der Künstler aus der Nähe von Frankfurt. Nach Aufenthalten in Köln, Amsterdam, Berlin, London und München wohnt er mittlerweile in Gotha und studiert freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München.

2015 hat er zum ersten mal angefangen von seiner Arbeit als Kunst zu sprechen. Davor war er etwa acht Jahre mit seinem eigenen Modelabel simonandme selbständig und hatte einen kleinen Laden in Berlin. Das heißt er hat schon immer kreativ gearbeitet, aber erst nachdem das kommerzielle Produkte gestalten und verkaufen ihm nichts mehr gegeben hat, ist ihm klar geworden, dass er eigentlich Kunst machen möchte.

Sei eine andere Person

In seinen Werken verarbeitet er im Grunde das, worüber er sich täglich Gedanken macht. Durch seine Zeit in der Modeindustrie beschäftigt er sich immer noch viel mit Konsum und der Frage „Wie viel ist genug?“.

Er findet aber auch das Internet super spannend, da es ihm so viele neue Möglichkeiten gegeben hat und er trotzdem tierischen Respekt davor habe. So habe er zum Beispiel manche Arbeiten die nur online existieren und versucht alle seine Arbeiten online zur Verfügung zustellen, so dass jeder mit Internetzugang sich seine Arbeiten anschauen kann.

Dabei geht es ihm genauso um Themen wie Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung als auch die Frage nach Ehrlichkeit im Internet und eben welche Chancen aber auch Gefahren das Internet bringt. Manchmal sind es aber auch ganz persönliche Themen die sich in seinen Arbeiten wieder spiegeln oder ganz banale Fragen des täglichen Lebens. Sein Ziel ist es all diese Themen für sich selber zu verarbeiten und zu hinterfragen.

Gleichzeitig möchte er den Betrachter einladen sich seine eigenen Gedanken zu den Themen zu machen und sich selber mit der Arbeit auseinanderzusetzen. Er gibt ungern vor, was eine Arbeit zu bedeuten hat und kann gleichzeitig stundenlang von seinen eigenen Gedanken zu jeder Arbeit erzählen.

Gäste waren hier

Er fotografiere seit Jahren mit einer Nikon DF mit einem 35 mm Objektiv. Die Kamera ist zwar etwas umständlich zu bedienen wie er selbst sagt, aber er mag die Haptik der Kamera und auch dass man sich mit der Festbrennweite des Objektives alles selber erarbeiten muss. Wenn man eine nähere Aufnahme möchte, muss man halt näher rangehen, statt einfach zu zoomen. Solch banale Einfachheiten gefallen ihm.

Kleider machen Leute

Als Teil seiner künstlerischen Arbeit findet man seinen aktuellen finanziellen Status unter countless.info rund um die Uhr online und auf allipossess.com hat er alle Seine materiellen Besitztümer fotografiert. Im Februar kommt dann noch fiverooms.cam dazu, eine Webseite auf der man Einblick in alle 5 Räume seiner Wohnung hat. Veröffentlicht wird die Seite im Rahmen seiner Ausstellung +49 173 37 42 908 dessen Titel seine tatsächliche Handynummer ist.

Abgesehen davon träumt er davon eines Tages einen Dackel zu haben der Porsche heißt.

Marcel
Ein Beitrag von Marcel

Immer den Finger am Abzug – Fotograf und kreative Seele aus Leidenschaft. Photoshop mit der Muttermilch aufgenommen und Zuhause im urbanen Dschungel.