Eine weitere Station auf unserer bunten Reise durch Köln als Human Cities Art Reporter war am Freitag, den 11.09.2015, eine Festivaltour. Für AkzoNobel Decorative Paints ging es, ausgestattet mit der Kamera und einer ordentlichen Portion Vorfreude, um 16:00 Uhr bei einem uns bereits vertrauten Künstler los. HENSE aus Atlanta stand auf der Tagesordnung. Die Story dazu kannst du hier nachlesen.
Anschließend ging es zu Fuß durch das Belgische Viertel, wo einige Schaufenster mit Folien des deutschen Rappers Retrogott beklebt waren, die bei flüchtigem Hinsehen noch bedeutungslos erschienen. Als wir uns jedoch näherten und darauf konzentrierten, wurde es sichtbar: Die Folie war mit Zitaten und Gedichten versehen, die Buchstaben ausgeschnitten, sobald genügend Licht von hinten strahlte, waren sie lesbar.
Der Fußmarsch endete nähe Friesenplatz, wo ein Bus auf uns wartete. Mit diesem und einer liebevoll gepackten Lunch-Tüte fuhren wir über den Rhein gen Deutz. Einen kurzen Zwischenstop legten wir beim LVR Turm ein, um das dort angebrachte Plakat mit einem Gedicht der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller anzuschauen.
Flott ging es zurück in den Bus, in dem wir auf einmal einen eigenen Köbes (Kölscher Kellner) vorfanden. Ja, Du liest richtig: Wir hatten einen eigenen Kellner, der mit Kölschfässchen und dazugehörigen Gläsern für das Stillen unseres Durstes sorgte.
Einen erneuten Zwischenstop bevor wir unser Ziel: Mülheim erreichten, war die Rückseite des Gebäude9 in Deutz. An dieser Wand tobte sich der niederländische Künstler Erosie mit kubistischen Formen aus, die, wie wir erfuhren, erst beim Malen entstehen. Sprich: Er weiß vorher selbst nicht genau, was am Ende dabei herauskommt.
Nächster Halt Mülheim: Der Kulturbunker in Kooperation mit Straßengold. Der Kulturbunker war voller einzigartiger Arbeiten vieler unterschiedlicher Streetart Künstler. Egal wie oft wir durch die Räume gingen, wir entdeckten immer wieder neue Artpieces. Gesellschafts- als auch politikkritische Arbeiten ziehen sich durch die Räume, ob auf dem Boden, an der Wand oder Decke – hier ist alles möglich.
Der stramme Zeitplan drängelte und der Kopf war beinahe nicht mehr aufnahmefähig vor lauter verschiedenen Eindrücken. Aber es ging weiter auf den Clevischen Ring. Dort begegneten wir den Murals von Franco Fasoli (ARG) und Roid (US). Der letzte Busstop war das Kupferwerk. Eine riesige Industrie-Halle. Super Location zum Ausstellen von Kunst jeglicher Art. Hier war wirklich alles vertreten. Von Illustrationen über Gemälde bis hin zu spannenden Installationen.
Wirklich schwindelig wurde es und bei dem Objekt „Tausend Meter“ von Borgman Lenk. Hierbei handelte es sich um eine Installation aus hintereinandergereihtem Bauzaun. Das Ganze Teil war mit 4 auf 6 Metern wirklich riesig. Komprimierte Stahlzäune als optisch verwirrende Illusion. Die Beschreibung erklärt: „Fast monolithisch steht der Kubus im Raum, erinnert an soziale Ausgrenzung, und trifft auch angesichts der aktuellen weltweiten Flüchtlingsströme einen wunden Punkt der westlichen Überfluss-Gesellschaft.“
Da das Kupferwerk die letzte Station der Tour war, hielten wir uns hier verhältnismäßig lange auf und genossen die Werke in Ruhe. Auch wenn der Kopf, bei den vielen Eindrücken, nicht mehr ganz mitmachen wollte: wir hatten super viel Spaß und können es allen, denen sich die Gelegenheit bietet, nur wärmstens empfehlen auf dem nächsten CityLeaks Festival solch eine Führung mitzumachen. Das Konzept eine Stadt bunter und lebhafter zu machen, ging definitv auf.
Human Cities | Fotos: lashout.de
Cityleaks Festival