Bevor das Jahr Fahrt aufnimmt und noch ein paar kalte Tage vor der Tür stehen, wollen wir dich auf unseren sonnigen Trip nach Italien mitnehmen. Wie immer ging es für uns auf „Wolfsrudeltour“ und das bedeutet: Drei beste Kumpels die jährlich, rund um den ersten Mai, drei bis vier Tage, eine Stadt in einem anderen Land besuchen. Ein Vorhaben das jeder fest im Terminkalender stehen haben sollte. Schnapp dir deine Besties und unternimm etwas. Für uns ging es in der Vergangenheit zum Beispiel nach Budapest oder Amsterdam. Next Stop, unknown.
Im Mai 2017 hieß es für uns „Bella Italia“ oder besser „Piedro und Giovanni verstehen kein Wort italienisch“. Unser Guide zwischen Mozarella und Limoncello war „Russo“ alias Rudi. Denn diese Reise sollte sehr familiär werden, es ging nämlich in die Heimat seiner Frau, Apulien! Apulien ist eine in Südost-Italien gelegene Region und erstreckt sich entlang des Adriatischen und des Ionischen Meers. Die Hauptstadt heißt Bari, und genau dort landete unser Flieger von Stuttgart.
Hallo auf Pasta
Raus aus dem geräumigen Jet *hust* in den geräumigen Fiat *hust*. Wir wollen ja schließlich den italienischen Flair voll und ganz aufsaugen! Adriano Celentano aus den Lautsprechern ballern und rauf auf die Autobahn. Denn wir sind noch nicht am Ziel. Unser Apartment liegt weiter nördlich in Rodi Garganico, einer südostitalienischen Gemeinde in der Provinz Foggia.
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Und oh yes, wir fühlen uns angekommen. Keine Touris, keine Hotels, Offseason, Blick aufs Meer und – kein Scherz – die Vermieterin des Apartments begrüßte uns mit einer riesigen Portion Spagetti, Brot, Öl und Oliven. Ein warmes Hallo auf italienisch.
Mit genug Pasta im Magen hieß die nächste Station: Meer. Rodi liegt etwas steiler am Hang, runter zum Meer geht es daher ein Paar Treppenstufen herunter, vorbei an sonnengegerbten Fassaden und mediterranen Mauern. Traumhaft. Nach dem Sprung ins kalte Wasser, belohnten wir uns mit Peronis und Nastro Azzurro in der Strandliege.
Was für ein Panorama
In Italien hat jede größere Anhäufung an Bekannten und/oder Familie ihre eigene Stammkneipe. Und so auch die Freunde und Familie von Rudis Frau. Dementsprechend familiär wurden wir auch begrüßt. Alkohol floß dort zu jeder Tageszeit und mindestens ein Familienmitglied war immer am Start. Locals zu besuchen ist einfach das Größte.
Roadtrip an der Adriaküste
Am nächsten Tag stiegen wir wieder in den Cinquecento der Neuzeit. Mit dem Fiat 500 düsten wir an der endlosen Küste entlang. Rodi – Vieste – Peschici, so unsere Route. Das Wetter belohnte unser zielstrebiges Vorhaben. Klarer Himmel, azurblaues Meer, 24 Grad und ein mildes Lüftchen um die Ohren.
Vieste war einmal ein Fischerdorf und ist nun stark vom Tourismus geprägt, vor allem für Windsurfer ist die Stadt ein beliebtes Ziel. Da wir aber außerhalb der Saison dort waren, hatten wir das Dorf gefühlt für uns alleine. Auf dem Markt deckten wir uns mit Mozarella und den von Pierre so gehassten Oliven ein (die er dann doch alle gegessen hatte). Runter zum Strand, die Füße in den Sand, und dank Wind mit genug Sand zwischen den Zähnen – Brotzeit am Meer. Gestärkt ging es zurück ins Auto und zum nächsten Stop.
Nächster Halt: Peschici. Peschici ist ebenfalls, wie der Name schon sagt (Pesci = Fische), eine alte Fischerstadt. Diese bringt ihren ganz eigenen Flair mit sich. Wehende Bettlaken im Wind. Der Geruch von Waschpulver, Pizzabrot und Meeresluft. An jeder Ecke ein ramponierter und wundervoler Fiat Cinquecento. So muss sich das anfühlen. Eine faszinierende Stadt, die wie gemalt in der Landschaft steht. Hier vergingen die Stunden wie im Flug. Und bei goldenem Sonnenuntergang fuhren wir zurück – in Richtung Bari.
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Polizia!
Wir wissen nicht mehr ob es die Vigili Urbani oder die Polizia Municipale war, auf jeden Fall wurden wir irgendwann um Mitternacht mit der Keule raus gewunken. Klar… drei verdächtige Dudes davon zwei mit Bart, mitten in der Nacht in einem viel zu kleinen Wagen mit der Ruff Ryders Anthem auf höchster Lautstärke – da kann was nicht stimmen. Also immer dran denken, die Kopie des Mietvertrages bereit halten und oft genug sagen, dass man deutsch ist, dann kommt man schnell wieder frei ohne Geld zahlen zu müssen.
Generell hatten die Fahrten zur Geisterstunde ihren Charme, neben der Polizei versuchten uns regelmäßig ganze Rudel an Hunden einzukreisen und anzuhalten. Richtige Wolfstour eben.
Trauriger Flattermann
Tja, und dann passierte es… Tut uns Leid, Bruce.
[borlabs_cookie_blocked_content title="www.twitter.com"][/borlabs_cookie_blocked_content]Fledermaus im Kühlergrill ? sorry pretty batman ? pic.twitter.com/rHXpiGd5sK
— schoenhaesslich (@schoenhaesslich) 29. April 2017
Mangiare!
Essen war natürlich der Wahnsinn. Spaghetti alle vongole, Pizza Patata (Pizza ohne Tomatensoße und mit einer Art Bratkartoffeln), generell alle Sorten an Pizza Bianca – vor allem mit Zucchini, Wurstel, Tartuffo… die Liste ist endlos Lang. Das Highlight war ein Gericht mit Cozze (Miesmuschel), diese waren aber zusammengebunden und mit einer Art Knödelteig gefüllt, molto bene! Apulien ist der Knaller was Essen angeht. Und alle sind super Foodie unterwegs. Eigentlich wird den ganzen Tag gegessen. Kohlenhydrate for the win. Ein kühles Peroni oder pappsüßer Esta Thé darf natürlich zu keiner Mahlzeit fehlen :D Vom guten Kaffe ganz zu schweigen. Rudi meint, das liegt am Wasser.
Haus am Meer
Der letzte Tag war ganz für die Seele. Wir verließen das Apartment und nisteten uns einen ganzen Tag lang in das Stranhaus von Rudis Familie ein. Direkt am Meer. Salsiccia und Speck auf dem Grill, salzige Luft, so kann das Leben sein.
Fazit
Wir waren schon öfter in Italien, aber der noch nie im Südosten – und dieser Teil ist… anders. Anders wunderbar. So roh und unberührt. Aber auch so witzig, wie zum Beispiel die seltsame Liebe zu Kartoffelgerichten oder Pizza mit nichts außer Zwiebeln als Belag. An dieser Stelle auch noch einmal Danke für die Wärme und Herzlichkeit die wir dort empfangen haben. Grüße an Matteo, Lulu und alle anderen :-* Mille Grazie!
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