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Interviews

Girl gone wide. Heute Fuenf um Fuenf mit Sara ohne h von dragstripgirl. Die Gutste ist 24 Jahre alt und betreibt neben ihrem privaten Blog das Projekt/Magazin findingberlin als Chefredakteurin. Dragstripgirl ist Lyrik und Bordstein, frech und intelligent. Finden wir gut – los gehts.

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Hi Sara, sag mal …

1. Hast du jemals nicht in Berlin gewohnt?

“Habe ich. Und das war auch gut so: aus meiner überschaubaren Kleinstadt mit ihren unzähligen Reihenhäusern musste ich mich erst heraussehnen. Immer, wenn ich in Berlin gerade eine Krise vor lauter Großstadt-Arroganz und eitlem Gedöhns bekomme, fahre ich für ein paar Tage zurück in die Heimat und weiß wieder ganz genau, warum ich jetzt hier und nicht dort bin.”

2. Beschreibe deine Stadt mit einem Wort, und schmücke dieses danach mit zwei Sätzen aus.

“Schizophren. In Berlin wollen die Leute zugleich eine Weltstadt als auch eine kleine, überschaubare Community mit Tradition sehen. Dieser Widerspruch von Anonymität und tragfähiger Leitkultur resultiert in fast jedem Punkt in einem Konflikt, der Berlin von vorne bis hinten charakterisiert und in meinen Augen zu dieser besonderen, sich selbst bewussten Stadt macht.”

3. Auf einer dieser 101-Dinge-die-man-in-seinem-Leben-getan-haben-muss Listen, steht bei dir auf Platz 101… ?

“Einmal im Knast gewesen sein. Ob für einen Tag oder für ein Jahrzehnt ist völlig egal, aber ich glaube, man kann seine lehrreichen Erfahrungen draus ziehen und ein neues Bild für sein Leben gewinnen. Ich lege es nicht drauf an, deshalb ist das auf Platz 101 – aber ich fänd’s auch irgendwie nice, den runterstreichen zu können.”

4. Themawechsel. Finding Berlin. Worum geht es dabei?

” Irgendwann wird das Geheule um all die Fehler, die Berlin produziert, einfach zu laut. Ich finde es schön dass meine Crew und ich gegen die Prinzipsbeschwerden damit bekämpfen, dass wir eine visuell ansprechende Plattform liefern, bei der sich alle Leute immer wieder daran erinnern können: darum leben wir hier, und darum ist es neben den ganzen Problemen und Makeln auch so wichtig, immer wieder für diese Stadt zu kämpfen.

Außerdem ist Finding Berlin ein Freundschaftsprojekt. Wir dokumentieren, wie es gerade – seit 2010 – so ist, in dieser Stadt zu leben, und blicken dabei oft sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft.”

5. Zum Schluss: Lieber neue Nikes oder Freizeit?

“Ich glaube, meine Nikesucht hat ihren Zenit mit dem Platzmangel in meinem Zimmer erreicht. Ich wünsche mir auf jeden Fall mehr Freizeit.”

Boyakasha, das wars. Vielen Dank für das Interview. Dir weiterhin noch viel Erfolg und schoenhaessliche Grüße – Johannes.

Wer mehr über Sara und Dragstripgirl erfahren will, abonniert den Blog geht auf Facebook oder Twitter. Wer das letzte “Fuenf um Fuenf” verpasst hat, kann es hier nachholen.

Du möchtest dein Gesicht im Interview, oder kennst jemanden der ein hervoragender Kandidat für Fuenf um Fuenf wäre? Prima, schreib eine Mail an wirsind@schoenhaesslich.de und ernte ewige Internetliebe.

Johannes
Ein Beitrag von Johannes

Johannes Eich, Art Director und Publizist. Steht auf Hotdogs und Altbau. Internetsüchtig im fortgeschrittenen Stadium. Wischt sich mit Hipstern den Arsch ab. Ist selbst einer.

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