Artikelbilder: © [Hawelka]

Hawelka im Portraet

Interviews

Hawelka aus Stuttgart verschmelzen handgemachten Blues, rumpelnde Polka und Indie-Pop. Ihre EP “Zuversicht und Kippen“ wurde im Januar diesen Jahres im Stuttgarter Liveclub Zwölfzehn releast. FluxFM spricht von musikalischer Grenzgängerei. Sich selbst beschreiben die Jungs als Band, die nach einer Band gespielt hat, die vor Joe Cocker gespielt hat. Heute haben wir die Band mit heftigem Ostwind im Fuenf um Fuenf. Nastrovje!

Hawelka Logo

Servus Jungs, sagt mal …

1. Was ist “Hawelka” für ein Name? Hat das einen tieferen Sinn?

“Das Hawelka ist ein Künstler- und Intellektuellencafé mitten in Wien: leicht schräg, ein Platz zum Flüstern, Trinken, Rauchen, Revolten ausdenken. Mittendrin steht ein riesiger Zeitungstisch, Plakate der aktuellen Kunstausstellungen hängen an den Wänden und man hört nur die knarzenden Dielen und das Zischen der Kaffeemaschine. Arnold Schwarzenegger hat hier seine Melange getrunken, Falco Geburtstag gefeiert, Hundertwasser war da und Literaten wie H.C. Artmann. So etwas gibt es in Stuttgart nicht. Aber diese Idee, dieses Gefühl, auch dieser osteuropäische Einschlag – das vermittelt unsere Musik. Finden wir zumindest. Deshalb heißen wir so.”

2. Wie habt ihr euch damals gefunden – wie ist eure Band entstanden?

“Über eine Internet-Kontaktbörse für einsame Musiker. Unser Songwriter Petr Novak hatte dort inseriert, er mache alles außer Heavy Metal und suche dafür Mitmusiker. Der junge Student Jan Georg fand das sympathisch, also saß er eines Dezemberabends in Petrs verrauchter, ungeheizter Wohnung und ließ sich dessen Songs vorklampfen. Wenig später spielten die beiden in einem Striplokal im Leonhardsviertel und in einer Jugokneipe in Stuttgart-Giebel. 2007 kam dann Chris dazu, der auch der musikalischen Einsamkeit entfliehen wollte – wieder per Internet-Kontaktanzeige. Damit wurden auch die Gigs besser!”

3. Was waren Eure ersten Instrumente?

“Petr: Keine Ahnung. Ich spiel’ Gitarre, seit ich zurückdenken kann.”

“Chris: Kochtöpfe und eine Spielzeugtrommel – stolzer Verweigerer der Blockflöte!”

“Jan Georg: Als ich sechs war, zwangen mich meine Eltern ans Klavier.”

4. Ihr seid ja schon ordentlich durch die Gegend gezogen. Wie sah euer peinlichster Band-Moment bisher aus?

“Jan Georg: Als bekennende Trash-Liebhaber produzieren wir wahrscheinlich permanent Momente, für die unsere Zuschauer sich fremdschämen. Worauf wir keinen Einfluss hatten, war der in sich zusammenbrechende Klavierständer bei einem Auftritt in Berlin. Aber wer braucht schon Klavierständer?”

“Petr, Chris (lachen): Na, du!!”

5. Letzte Frage: Wenn ihr es in Stuttgart so richtig krachen lasst. Welche Clubs und Kneipen steuert ihr an? Wo fühlt ihr euch wohl?

“Petr: Ich gehe grundsätzlich nicht in die Stadt. Mir gefällt’s da, wo ich lebe – in Giebel. Da gibt es gute Kneipen und abstürzen kann man auch beim Nachbarn.”

“Chris: Ein Vergnügen sind immer wieder Touren durch die hiesige Schräggastro-Szene! Sonst gerne das Kap, das Café Weiss oder auch das 1210. Und wenn in zwei Jahren auch die Orte zu oder noch überlaufener sind: Petrs Wohnzimmer!”

“Jan Georg: Ich mag düstere, abgeratzte Orte wie die Waggons am Nordbahnhof oder, Neuentdeckung!, das Danziger Stüble zwischen Cannstatt und Fellbach. Da spielen wir auch im November mit einer befreundeten Band aus Brüssel. Ansonsten bin ich oft im Kap Tormentoso, leider ist die Renovierung nicht so geglückt …”

Sehr schön! Vielen Dank für das Interview. Dir weiterhin noch viel Erfolg und schoenhaessliche Grüße – Johannes.

Hawelka Band

Wer mehr über Hawelka erfahren will, besucht die Website oder geht auf Facebook. Wer das letzte “Fuenf um Fuenf” verpasst hat, kann es hier nachholen. Hier noch das Video ihres Hits “Mexiko”.

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Du möchtest dein Gesicht im Interview, oder kennst jemanden der ein hervoragender Kandidat für Fuenf um Fuenf wäre? Prima, schreib eine Mail an wirsind@schoenhaesslich.de und ernte ewige Internetliebe.

Johannes
Ein Beitrag von Johannes

Johannes Eich, Art Director und Publizist. Steht auf Hotdogs und Altbau. Internetsüchtig im fortgeschrittenen Stadium. Wischt sich mit Hipstern den Arsch ab. Ist selbst einer.

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