Artikelbilder: © [Mikis Fontagnier]

Mikis Fontagnier im Portraet

Interviews

Vor sieben Jahren hat Mikis Fontagnier damit angefangen Videos zu produzieren. Schnell war klar, dass genug Talent und Begeisterung vorhanden waren um kurz darauf mit zwei Freunden die eigene Firma zu gründen. Seit dem hat Mikis Fontagnier mit seiner Medienagentur famefabrik für so ziemlich jeden in der deutschen Hip-Hop-Szene gearbeitet. Kool Savas, Xavier Naidoo, Banjo, Jonesmann,… die Liste ist lang. Für Sidos Hey Du gab es dann 2010 einen Echo in der Kategorie Best Video. Heute haben wir den erfolgreichen Art-Director und Videoregisseur im Portrait.

Hi Mikis, sag mal …

1. Wo findet man dich, wenn du gerade nicht am Filmset drehst?

“Wenn ich nicht gerade an einem Filmset stehe und den Produzenten, die Schauspieler, den Lichtmeister oder wahlweise auch den Künstler anschreie – findet man mich entweder vor meinem Rechner an dem ich zusammenschneide was zusammen gehört. Im Nacken meiner Azubis, wenn ich versuche denen beizubringen was ich die letzten Jahre gelernt habe oder zu Hause wo meine Verlobte meine schlechten Witze und meine unaufhörlichen Film- und Videoanalysen ertragen muss!”

2. Kannst du dich noch an dein erstes Rendezvous mit deutschem Hip-Hop erinnern?

“Oh ja sehr gut sogar! Ich war zu dem Zeitpunkt schon großer Rap Fan allerdings von amerikanischem Rap, und bei allem was ich so an deutschem Rap gehört habe dachte ich mir so: neeee! Doch dann gab mir ein Freund ein Tape mit dem “Fenster zum Hof” Album von den Stieber Twins und ich dachte mir: hmmm Heidelberg, O.K. schon aus reinem Lokalpatriotismus geb ich dem mal eine Chance! Und wumms war es um mich geschehen, auf einmal war es genau der Sound den ich aus Amerika gefeiert habe mit dem großen Unterschied, dass ich jedes Wort verstanden habe! Seit dem Tag komm ich nicht mehr los von deutschem Rap und von Hip-Hop schon gar nicht!”

3. Thriller oder Smack My Bitch Up? Welches ist das beste Musikvideo aller Zeiten?

“Also wenn ich zwischen diesen beiden wählen müsste würde ich mich für Smack My Bitch Up vom großartigen Jonas Åkerlund entscheiden, weil es so gut wie alles hat was ein gutes Musikvideo meines Erachtens braucht: die subjektive Kameraperspektive die ein geradezu einsaugt, passend – krasse Bilder zum Song und eine verrückte Wendung am Ende die dich dazu bringt das Video all deinen Freunden zu zeigen! Thriller ist natürlich ein absoluter Meilenstein der Musik Video Geschichte, der Regisseur John Landis hat übrigens auch so große Filmklassiker wie Blues Brothers, oder die Glücksritter auf seinem Kerbholz, aber ich persönlich finde das beim Musikvideo die Limitierung auf die 3 – 4 Minuten Länge eines Musikstücks durchaus zu der Kunst dazu gehört und Thriller ist mit seinen fast 15 Minuten Länge schon fast ein Kurzfilm! Den Titel des besten Musikvideos aller Zeiten würde ich persönlich allerdings Fatboy Slim’s Weapons of Choice geben! Nicht nur weil hier Spike Jonze, den ich absolut vergöttere, Regie geführt hat, sondern auch weil der ewige Bösewicht Christopher Walken hier nicht ruhig auf seinem Platz sitzen bleiben kann und unfassbar lässig durch das Marriott Hotel tanzt! – hier zählt nicht der Aufwand sondern die Idee! Und eine Idee die jedem seit 10 Jahren ein Lächeln auf die Lippen zaubert, der das Video sieht, ist einfach eine verdammt gute Idee!”

4. Themawechsel. Wieso Mannheim?

“Mannheim ist einfach der beste Standort um von hier aus die Welt zu erobern! Wir haben die BASF direkt um die Ecke, die uns mit chemischen Waffen versorgen kann, einen kleinen Flughafen über den man unauffällig das Virus in die ganze Welt verbreiten kann und die Adressen in unserer Innenstadt (A1, D4, K7…) klingen schon wie ein Geheimcode der nur darauf wartet von Snowden verraten zu werden! Spaß beiseite – Mannheim ist und bleibt einfach meine Heimat und alles was ich erreichen wollte hab ich von hier aus genauso gut geschafft wie wahrscheinlich von jeder anderen Stadt aus auch! Vielleicht sogar noch besser! Die Menschen hier haben nicht viel Geld, aber viel Herz und verdammt viel Kreativität! ansteckend viel Kreativität!”

5. Letzte Frage. Hennessy oder Weed?

“Das eine schließt das andere ja nicht aus! Am besten Beides und dazu noch den Song von meinem Kumpel Butch!”

Check, das war es. Vielen Dank für das Interview. Dir weiterhin noch viel Erfolg und schoenhaessliche Grüße – Johannes. Anbei noch der neuste Clip von Mikis, viel Spaß damit:

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Wer das letzte “Portrait” verpasst hat, kann es hier nachholen.

Du möchtest dein Gesicht im Interview, oder kennst jemanden der ein hervoragender Kandidat für Fuenf um Fuenf wäre? Prima, schreib eine Mail an wirsind@schoenhaesslich.de und ernte ewige Internetliebe.

Johannes
Ein Beitrag von Johannes

Johannes Eich, Art Director und Publizist. Steht auf Hotdogs und Altbau. Internetsüchtig im fortgeschrittenen Stadium. Wischt sich mit Hipstern den Arsch ab. Ist selbst einer.

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