Gerade zurück aus der Toskana, sind die Eindrücke und Erlebnisse noch frisch. Der perfekte Moment um euch hier ein paar kleine Reisetipps mitzugeben.
Vorab: Wir waren zu viert mit dem Auto in der Toskana. Als zwei Pärchen in Stuttgart gestartet, haben wir uns in der Nähe von Lucca für eine Woche ein Ferienhaus mit Pool gemietet. Da wir die ersten Tage nicht so optimales Wetter hatten, haben wir ein paar kleinere Ausflüge gemacht.
Die Anreise
Damit wir nicht im Urlaubsverkehr stecken bleiben, sind wir über Nacht gestartet. 22:00 Uhr haben wir Stuttgart verlassen und die Route über Ulm, Innsbruck und Verona gewählt. Dafür, dass wir unser italienisches Landhaus erst gegen Nachmittag bewohnen konnten, waren wir etwas frühzeitig in Italien angekommen. Deshalb beschlossen wir einen kleinen Abstecher in Parma zu machen, bevor wir einchecken.
Tipp: Versuche in Österreich zu tanken. In Italien sind die Benzinpreise deutlich höher, vor allem an der Autobahn. Wenn du in Italien tanken musst, dann suche möglichst Tankstellen in kleineren Städten auf. Für die Mautstellen solltest du immer Bargeld oder eine funktionierende Kreditkarte dabei haben.
Parma
Auch wenn Parma nicht zu den schönsten Städten Italiens zählt, so gehört es definitiv zu den kulinarischen Höhepunkten. Der berühmte Parmaschinken ist dir sicherlich ein Begriff, aber auch mit anderen Köstlichkeiten, kann die Stadt überzeugen. Am besten du deckst dich gleich zu Beginn mit den wichtigsten italienischen Spezialitäten ein.
Tipp: Bevor du die Katze im Sack kaufst, darfst du in den Feinschmecker-Läden natürlich immer ein Stück probieren. Um morgens schön zu frühstücken und abends die Pasta zu verfeinern, empfehlen wir dir auf jeden Fall ein gutes Stück luftgetrockneten Schinken, ein gutes Stück zwei bis drei Jahre alten Parmesankäse und eine leicht pikante Salami. Auch kaltgepresstes Olivenöl sollte für die Pasta nicht fehlen. Die gab es bei uns als Willkommensgeschenk.
Die Ankunft
Mit einem Ferienhaus, kannst du Pech oder Glück haben. Entweder es übertrifft deine Erwartungen oder bleibt dahinter zurück. Wir haben einen guten Griff gemacht und das Landhaus war in einem sehr gepflegten Zustand – Toskana pur. Ein Salzwasser-Pool umgeben von Olivenbäumen, eine Pinie in der Mitte des Gartens, Zitronensträucher und eine überdachte Terrasse zum gemütlichen Dinner. La Dolce Vita.
Marmor aus Carrara
Unsere wunderschöne Ankunft wurde leider durch einen kleinen Hagelsturm unterbrochen. Aber davon muss man sich ja nicht gleich den Urlaub verderben lassen. Wir haben das trübe Wetter genutzt um Untertage zu gehen und haben das berühmte Marmorwerk von Carrara besichtigt. Schon bei der Anfahrt, sieht man die weißen Bergspitzen von Weitem. Der Marmor aus der italienischen Provinz wurde bereits von Michelangelo verwendet und erlangte so weltweiten Ruhm. Anlaufstelle war das Bergwerk von Fantiscritti.
Tipp: Am Marmorwerk gibt es zwei Touren – eine mit dem Jeep auf die Spitze des Berges und eine ins Innere der Marmor-Quelle. Wir empfehlen die deutlich spannendere Tour in das Herz des Berges. Bianco Carrara – nach einem Besuch des Bergwerks, siehst du die italienischen Städte mit ihrem Prunkbauten etwas anders, denn du kennst den Ursprung des Gesteins.
Geheimtipp: Pietrasanta
Auf der Rückreise von Carrara nach Lucca, haben wir Pietrasanta einen kleinen Besuch abgestattet und waren sofort begeistert. Das kleine Künstlerdorf, ist genau so, wie man sich ein toskanische Kleinstadt vorstellt. Schmale Gassen, eine schöne große Piazza, kleine überdachte Cafés mit Außenbereich, Galerien, Bars und Läden auf kleinstem Raum zusammengefasst.
Tipp: Wir haben auf der Piazza einen Latte Macchiato genossen und dann die vielen kleinen Galerien besucht und uns inspirieren lassen. Das beste Eis in Pietrasanta bekommst du in einer kleinen Gelateria namens La Dolce Vita. Wenn du die Kunst unterstützen möchtest, isst du am besten im Künstler-Restaurant Enoteca Marcucci.
Kurztrip nach Pisa
Das hängt jetzt ganz von dir ab, ob du Pisa besuchen musst. Das schönere Reiseziel ist sicherlich Siena, aber dass war von unserem Ausgangspunkt leider etwas zu weit entfernt. Der schiefe Turm von Pisa ist weltweit bekannt und deshalb auch touristisch sehr überlaufen. Die Stadt selbst hat ein paar schöne Ecken, wenn man sich erst einmal zur Shopping-Meile vorgekämpft hat.
Tipp: Hier am besten früh anreisen, einen kurzen Stadtbummel durch die Einkaufsstraße machen, den schrägen Turm anschauen und wieder abdüsen.
Tag am See
Wie das nun mal so ist. Der Reiseführer schwärmt dir vor, wie du auf Pferden durch Zypressenalleen reitest und wenn du ankommst, siehst du nur Esel und Thuja-Hecken. Wir haben uns etwas verfahren und sind in einem Naturschutzgebiet gelandet. Wenn du gerne seltene Vogelarten beobachtest, ist der östliche Teil des Lago di Massaciùccoli genau das richtige für dich. Ob die andere Seite mehr Strand-Feeling mit sich bringt, haben wir leider nie erfahren.
Lucca
Auf jeden Fall einen Ausflug wert. Das Erste, das einem bei Lucca ins Auge fällt, ist die Stadtmauer und genau diese macht die italienische Kleinstadt auch so interessant. Denn das Beste, dass du in Lucca tun kannst, ist dir ein Fahrrad zu leihen und einmal um die gesamte Altstadt zu radeln. Von dort aus hast du einen wundervollen Blick auf die traditionelle Bauweise und die gepflegten Gärten.
Tipp: Frage nach dem Weg um die Piazza dell’anfiteatro zu finden. Was früher ein Amphitheater war, ist heute ein verträumter runder Platz mit netten Restaurants. Für einen Kaffee in Ordnung – Essen gehst du besser woanders. Zu empfehlen ist auch der Mercato (Markt) von Lucca, der während unseres Besuches jedoch leider im Umbau war.
Baden und Grillen
Gutes Rindfleisch bekommt man in Italien relativ günstig und natürlich solltest du deine Urlaubsunterkunft auch gebührend in Anspruch nehmen. Ausschlafen, gemütlich frühstücken, in der Mittagshitze das einheimische Peroni genießen und am späten Nachmittag das BBQ starten. Als Vorspeise empfehlen wir einen kleinen Teller Spaghetti mit Trüffel-Salami und Parmesan-Splittern. Zum Rinder-Steak genießt du am besten grob geschnittene Bratkartoffeln mit frischem Thymian.
Firenze
Auschecken. Rückreise. Florenz. Lauffaul, wie wir waren haben wir das zentralste Parkhaus ausgewählt, direkt unter dem großem Markt von Firenze und dementsprechend teuer. Frisches Fleisch, Obst, Delikatessen. Ein typischer italienischer Markt auf dem wir so manchen Leckerbissen mit nach Haus genommen haben. Auch sonst war in Florenz Markt und die Gassen voll mit Straßenhändlern. Ein einmaliges Flair und angenehm unaufdringlich.
Florenz war während der Renaissance die Vorzeigestadt schlecht hin und die Medici haben an nichts gespart. Der Duomo erschlägt dich fast mit all seinen Verzierungen an der Außenfassade. Die Innenstadt erinnert an die vielen kleinen Städte, die wir zuvor besucht haben, eben nur in einem größeren Maßstab. Florenz ist die Stadt für Kunstbegeisterte und du solltest mit voller Elan an diese Stadt rangehen. Bei uns war schon etwas die Luft raus und wir haben den Heimweg Richtung Bozen angetreten.
Lazise
Da das Deutschland-Spiel vor der Tür stand, wir aber noch etwas Zeit auf der Rückreise hatten, haben wir einen Abstecher nach Lazise am Lago di Garda gemacht. Am besten du parkst direkt am Stadtrand und läufst dann in die Altstadt. Der schönste Moment ist, wenn du dem Seeufer langsam näher kommst und dieses besondere maritime Feeling aufnimmst. Fünfzehn Minuten Umweg, die sich definitiv gelohnt haben.
Insider-Tipps – Das musst du wissen
Nach den vielen Eindrücken, hier noch einige Tipps, die uns weitergeholfen haben und du auf jeden Fall mitnehmen solltest.
Culatello – Der teuerste Schinken der Welt
Wir hatten bereits in Parma das Vergnügen einen sehr guten Schinken zu probieren, in der Markthalle von Florenz, durften wir dann noch den Ferrari unter den Schinken probieren. Der Culatello zerschmilzt hauchfein auf deiner Zunge und kostet satte 120 € das Kilo.
Öffnungszeiten
In Italien haben viele Läden von 12 – 17.00 Uhr geschlossen. Wenn du also eine Stadt besuchst, solltest du nicht zu früh eintreffen. Falls doch, bietet es sich an, bei einem Cappuccino die Zeit totzuschlagen und das Treiben am Piazzo zu beobachten.
Das beste Eis
Erkennst du an der Sorte Pistazie. Pistazien-Eis ist aufwendig und teuer zu produzieren. Deshalb greifen schlechte Gelaterien auf Ersatzstoffe zurück. Wenn das Eis leuchtend grün ist, solltest du die Finger von dieser Eisdiele lassen. In den meisten Fällen wirst du aber auf ein dunkles natürliches Grün treffen, denn die Italiener sind Meister, wenn es um Gelato geht.
Navigation
Falls du vor hast, einige Ausflüge zu machen, besorge dir vorher eine App, die auch ohne Internet, sprich mit purem GPS-Daten funktioniert. Dann findest du auch die abgelegensten Ecken ohne Probleme.
Fazit
Die Toskana ist ein kulinarisches Highlight und lädt jeden Tag ein, eine andere verträumte italienische Kleinstadt zu entdecken. Vor lauter Entdeckungstour, darfst du nur das Erholen nicht vergessen.
Arrivederci Italia!